Gewalt als Unterhaltung? Warum wir toxische Männlichkeit und den Mythos der Eigenverantwortung hinterfragen müssen
Dieser Text ist Teil einer Serie, in der ich mit ChatGPT Blogbeiträge schreibe. Unsere Texte verbinden fundierte, interdisziplinäre Analysen mit praxisnahen Beispielen – in klarer, authentischer Sprache. Basierend auf meiner Stilbiografie, die auf meinen 10 liebsten, selbst verfassten Texten beruht, setze ich auf effiziente Texterstellung und tiefgründige Reflexion, ohne den persönlichen Ausdruck zu verlieren.
Gewalt als Normalität – ein kulturelles Used Future?
Gewalt begleitet uns von Kindesbeinen an. Sie ist in Sprache, Filmen, Spielen und Redewendungen tief verankert. Die Heldenfiguren unserer Kultur greifen oft zur Waffe, um Probleme zu lösen, und Gewalt wird nicht nur als funktionales Werkzeug dargestellt, sondern häufig als unvermeidlicher, ja sogar bewundernswerter Bestandteil des Lebens. Gleichzeitig strebt die Gesellschaft nach Frieden, spricht von globalem Miteinander, Konfliktprävention und Gewaltfreiheit. Wie passt das zusammen?
Die Antwort liegt nicht nur in unserer Geschichte, sondern in den Narrativen, die wir uns immer wieder erzählen. Sie reproduzieren ein Weltbild, in dem Gewalt als natürlicher Mechanismus zur Durchsetzung von Interessen erscheint. Aber ist das wirklich so? Oder ist Gewalt als dominantes Spannungs- und Konfliktnarrativ lediglich ein Used Future – ein Denkrahmen, den wir übernehmen, ohne ihn aktiv infrage zu stellen?
Das Dreieck: Gewalt, toxische Männlichkeit und der Mythos der Eigenverantwortung
Gewalt existiert nicht isoliert. Sie ist eingebettet in kulturelle Konzepte, die sie legitimieren und verstärken. Ein zentrales Dreieck in diesem Kontext ist die Verknüpfung von Gewalt, toxischer Männlichkeit und dem Mythos der Eigenverantwortung („Jeder ist seines Glückes Schmied“):
- Toxische Männlichkeit setzt auf Dominanz, Kontrolle und Durchsetzungsfähigkeit als Kernaspekte von Männlichkeit. Empathie, Kooperation und Verletzlichkeit werden als Schwäche interpretiert. Gewalt wird zur ultimativen Bestätigung der eigenen Männlichkeit.
- Der Mythos der Eigenverantwortung verstärkt dieses Bild. Wer erfolgreich sein will, muss sich allein durchkämpfen. Wenn Gewalt ein akzeptiertes Mittel der Konfliktlösung ist und gleichzeitig die Verantwortung für das eigene Leben allein beim Individuum liegt, wird Aggression als legitime Strategie zur Selbstbehauptung anerkannt.
- Gewalt als normalisiertes Lösungsmodell wird durch Medien, Geschichten und gesellschaftliche Strukturen weitergetragen. Ob Actionfilme, Videospiele oder Sportarten wie Wrestling – Gewalt wird nicht nur dargestellt, sondern glorifiziert. So entsteht ein Kreislauf, in dem alternative Konfliktlösungen unsichtbar oder langweilig erscheinen.
Diese drei Aspekte bedingen sich gegenseitig: Ein Männlichkeitsideal, das auf Wettkampf und Dominanz aufbaut, wird durch die Überzeugung verstärkt, dass Erfolg nur durch individuelles Kämpfen möglich ist – und Gewalt wird als unausweichlicher Bestandteil dieses Kampfes akzeptiert.
Andrew Tate als Symptom – Gewalt ohne Schläge
Eine Figur wie Andrew Tate verkörpert dieses Dreieck in Reinform. Er ist kein Straßenkämpfer, aber seine Rhetorik folgt exakt dem Muster: Wer „Alpha“ sein will, muss sich behaupten. Wer verliert, ist schwach. Die Welt ist ein permanenter Kampf. Solche Narrative treffen auf eine Generation junger Männer, die sich orientierungslos fühlen. Ihnen wird eine einfache Wahrheit verkauft: Sei hart, sei dominant, sei bereit, dich durchzusetzen – denn niemand wird es für dich tun.
Diese Ideologie ist mächtig, weil sie nicht nur Männlichkeit als Kampf um Dominanz definiert, sondern auch eine moralische Rechtfertigung für Gewalt liefert: Wenn die Welt hart ist, ist es „nur logisch“, ebenfalls hart zu sein. Wer Schwäche zeigt, verliert. Dabei wird ausgeblendet, dass Macht nicht allein durch individuelle Stärke entsteht, sondern durch soziale, wirtschaftliche und strukturelle Faktoren.
Wege aus der Gewaltspirale
Wie können wir diesen Kreislauf durchbrechen? Wie können alternative Erzählungen gefördert werden, die nicht auf Dominanz und Gewalt setzen, sondern auf Kooperation, Empathie und Gemeinschaft?
- Neue Held*innenreisen: Statt die Heldenreise immer wieder als Kampf gegen einen äußeren Feind zu erzählen, brauchen wir Geschichten, in denen Konflikte anders gelöst werden. Serien wie New Amsterdam oder Sex Education zeigen, dass Dramaturgie auch ohne Gewalt funktionieren kann.
- Andere Spiele, andere Narrative: Strategiespiele wie Siedler von Catan beweisen, dass Spannung nicht aus Zerstörung entstehen muss. Warum dominieren in der Popkultur trotzdem die gewaltbasierten Spiele?
- Ein neues Männerbild: Männlichkeit sollte nicht an Dominanz, sondern an Fähigkeit zur Verantwortung, zu Verbundenheit und zur Lösung von Konflikten ohne Gewalt gemessen werden.
Gewalt als kulturelles Used Future
Wenn Gewalt als Unterhaltung und Konfliktlösung so tief verankert ist, bedeutet das nicht, dass es immer so bleiben muss. Es bedeutet nur, dass wir diese Denkrahmen aktiv hinterfragen müssen. Wenn Erfolg nicht mehr mit Gewalt gleichgesetzt wird, wenn Männlichkeit sich von toxischen Idealen löst und wenn wir Geschichten erzählen, die Alternativen sichtbar machen – dann kann sich auch das kulturelle Narrativ ändern.
Gewalt als Unterhaltungsprodukt ist ein Used Future. Die Frage ist, wer es wagt, ein neues zu schreiben.