Suspension of Disbelief in Organisationen: Kreativität zulassen, Umsetzung sichern

„Lasst uns groß denken!“ – und dann?

In Innovationsworkshops wird oft dazu aufgerufen, die Grenzen des Möglichen auszublenden und radikal neu zu denken. Suspension of Disbelief – das bewusste Aussetzen des Unglaubens – ist ein zentraler Mechanismus, um frische Ideen zu ermöglichen. Doch in Organisationen bleibt diese kreative Offenheit oft eine Episode: Sobald der Workshop endet, kehren Skepsis und operative Zwänge zurück. Die inspirierende Vision verpufft, und der sogenannte Know-Act-Gap entsteht – die Lücke zwischen Wissen und Handeln. Warum ist das so? Und wie kann diese Kluft überbrückt werden?

Dieser Text ist Teil einer Serie, in der ich mit ChatGPT Blogbeiträge schreibe. Unsere Texte verbinden fundierte, interdisziplinäre Analysen mit praxisnahen Beispielen – in klarer, authentischer Sprache. Basierend auf meiner Stilbiografie, die auf meinen 10 liebsten, selbst verfassten Texten beruht, setze ich auf effiziente Texterstellung und tiefgründige Reflexion, ohne den persönlichen Ausdruck zu verlieren.

Warum Suspension of Disbelief in Organisationen schwerfällt

Im Theater oder Film funktioniert das Prinzip mühelos: Wir akzeptieren unrealistische Prämissen, um uns auf die Geschichte einzulassen. Doch in Organisationen? Hier sind rationale Bewertungen, Effizienz und Risikominimierung die Norm. Kreatives Denken ist zwar erwünscht, wird aber selten konsequent in den Alltag integriert.

Hauptprobleme:

  • Strukturelle Trägheit: Hierarchien und Prozesse begünstigen das Bewährte, nicht das Disruptive.
  • Kulturelle Barrieren: Fehlertoleranz ist oft gering, Skepsis wird als Kompetenz gewertet.
  • Fehlende Brücken von der Idee zur Umsetzung: Workshops erzeugen Ideen, aber wer trägt sie weiter?

Das führt dazu, dass Kreativität oft als „Spielerei“ wahrgenommen wird – eine unterhaltsame, aber letztlich folgenlose Übung. Dabei liegt hier enormes Potenzial.

Wie kann die Lücke zwischen Vision und Umsetzung geschlossen werden?

1. Kreativität und operative Realität bewusst verbinden
Suspension of Disbelief braucht geschützte Räume, in denen Ideen zunächst ohne Bewertung entstehen dürfen – aber diese Räume dürfen nicht isoliert bleiben. Unternehmen wie IDEO oder die KaosPiloten zeigen, wie es anders geht: Sie kombinieren kreative Freiräume mit strukturierten Übergangsphasen, in denen Ideen auf ihre Umsetzung geprüft werden. Möglich sind zum Beispiel:

  • „Innovation Sandboxes“ – sichere Testfelder für neue Konzepte.
  • Agile Experimentierräume – in denen interdisziplinäre Teams kleine Prototypen entwickeln.

2. Kreative Denkweise in den Alltag integrieren
Statt Kreativität als Ausnahmezustand zu betrachten, braucht es eine Kultur, die den Wechsel zwischen kritischem Denken und freiem Fantasieren ermöglicht. Einige erfolgreiche Prinzipien:

  • Regelmäßige Storytelling-Sessions, um innovative Denkweisen in den Unternehmensalltag einzubetten.
  • Kleine, wiederholbare Experimente, die helfen, neue Ansätze schrittweise in die Praxis zu überführen.
  • Führungskräfte als Vorbilder, die nicht nur Disruption fordern, sondern auch aktiv Räume für Suspension of Disbelief ermöglichen.

3. Suspension of Disbelief als Strategie begreifen
Innovative Unternehmen setzen dieses Konzept nicht nur punktuell ein, sondern als Teil ihrer langfristigen Strategie. Sie nutzen es, um neue Märkte zu entdecken, auf unvorhersehbare Entwicklungen vorbereitet zu sein oder bestehende Geschäftsmodelle weiterzudenken. Beispiele:

  • Shells Szenariotechnik nutzt bewusst „unrealistische“ Zukunftsbilder, um strategische Wendepunkte frühzeitig zu erkennen.
  • Google X fördert „Moonshot Thinking“ – Projekte, die zunächst unmöglich erscheinen, aber gezielt in machbare Innovationsschritte übersetzt werden.

Fazit: Kreative Offenheit braucht Strukturen

Suspension of Disbelief kann in Organisationen ein kraftvolles Werkzeug sein – aber nur, wenn es nicht bei der kreativen Phase bleibt. Die Kunst besteht darin, den Wechsel zwischen Offenheit und kritischer Umsetzung bewusst zu gestalten. Wer das schafft, gewinnt nicht nur innovative Ideen, sondern auch die Fähigkeit, sich in unsicheren Zeiten anpassungsfähig zu bewegen.

Die Frage ist: Wie lassen sich solche Mechanismen in bestehende Strukturen integrieren, ohne dass sie im Alltag versanden? Welche Brücken helfen, damit kreative Visionen nicht nur inspirieren, sondern auch Realität werden?

Blogadmin, kritischer Zukunftsforscher und Realutopist. Mehr über den Blogansatz unter dem Menüpunkt Philosophie.

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