Used Futures: Warum manche Zukunftsvisionen nichts mehr taugen

Dieser Text ist Teil einer Serie, in der ich mit ChatGPT Blogbeiträge schreibe. Unsere Texte verbinden fundierte, interdisziplinäre Analysen mit praxisnahen Beispielen – in klarer, authentischer Sprache. Basierend auf meiner Stilbiografie, die auf meinen 10 liebsten, selbst verfassten Texten beruht, setze ich auf effiziente Texterstellung und tiefgründige Reflexion, ohne den persönlichen Ausdruck zu verlieren.


Die Zukunft – recycelt und verbraucht?

Man könnte meinen, die Zukunft sei ein unerschöpflicher Raum für Neues. Doch oft ist sie genau das Gegenteil: ein Flickenteppich aus wiederverwerteten Ideen, alten Visionen und Routinen, die uns als Fortschritt verkauft werden. Zukunftsforscher Sohail Inayatullah prägte dafür den Begriff „Used Futures“ – verbrauchte Zukünfte. Damit sind Zukunftsbilder gemeint, die längst ihre Relevanz verloren haben, aber trotzdem hartnäckig weiterleben. Sie werden von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unkritisch übernommen, obwohl sie oft mehr blockieren als inspirieren.

Doch woran erkennt man eine „Used Future“? Und welche Alternativen gibt es?


Woran erkennt man eine verbrauchte Zukunft?

Ein Zukunftsbild ist verbraucht, wenn es mehr Routine als Möglichkeit ist – wenn es nicht mehr inspiriert, sondern nur noch nachgeplappert wird. Typische Anzeichen:

  1. Dauerwiederholung – Wenn eine Zukunftsvision über Jahrzehnte hinweg zitiert wird, ohne dass sie hinterfragt oder aktualisiert wird. Beispiel: das „papierlose Büro“, das schon in den 1980ern versprochen wurde – während der Papierverbrauch parallel anstieg.
  2. Institutionalisierung – Wenn ein Zukunftsbild so sehr Teil politischer und wirtschaftlicher Strukturen ist, dass es kaum noch infrage gestellt wird. Beispiel: die Smart City als universelle Antwort auf urbane Probleme, unabhängig davon, ob lokale Kontexte das hergeben.
  3. Fehlende Anpassung an neue Realitäten – Wenn sich die Welt verändert, das Zukunftsbild aber nicht mitkommt. Beispiel: Das Narrativ vom unbegrenzten Wachstum in einer Welt, in der Ressourcen längst knapp werden.
  4. Mangel an Vielfalt und Debatte – Wenn nur eine dominante Zukunftsperspektive existiert und alternative Ansätze keinen Platz bekommen. Beispiel: Die Annahme, dass technologischer Fortschritt immer die beste Antwort auf gesellschaftliche Herausforderungen ist.

Kurz gesagt: Used Futures sind nicht einfach nur „alte“ Zukunftsbilder – sie sind überholt, unkritisch übernommen und damit hinderlich für echte Innovation.


Warum ist das ein Problem?

Used Futures sind mehr als bloße Denkfehler – sie haben reale Konsequenzen. Sie blockieren Innovation, weil sie den Raum für neue Denkweisen verstellen. Sie zementieren Machtstrukturen, weil sie bestimmte Zukunftsnarrative als alternativlos erscheinen lassen. Und sie verhindern kulturelle Vielfalt, weil oft nur westlich geprägte Zukunftsmodelle als „legitim“ gelten.

Besonders kritisch sind Used Futures im Bereich der Dekolonialisierung von Zukunftsbildern. Zukunft ist nicht neutral – sie wird gemacht. Und oft übernehmen Gesellschaften Zukünfte, die nicht aus ihrer eigenen Kultur stammen, sondern von außen als „modern“ oder „fortschrittlich“ definiert wurden. Kevin Jae argumentiert, dass dies dazu führt, dass alternative, lokal gewachsene Zukunftskonzepte verdrängt werden.


Was tun? Zukunft neu denken

Der Schlüssel liegt darin, die eigenen Zukunftsbilder regelmäßig zu hinterfragen:

  • Welchen Ursprung hat diese Zukunftsvision? Ist sie aus den aktuellen Bedürfnissen entstanden oder nur ein Relikt vergangener Utopien?
  • Wer profitiert davon? Sind es die Menschen, die diese Zukunft leben werden – oder eher diejenigen, die sie verkaufen?
  • Welche Alternativen gibt es? Gibt es ungehörte Perspektiven, die das Bild erweitern könnten?

Neue Zukunftsbilder entstehen, wenn wir es wagen, das „Selbstverständliche“ infrage zu stellen. Wenn wir eingespielte Routinen durchbrechen. Und wenn wir erkennen, dass Zukunft kein fixes Ziel ist – sondern ein Raum, den wir immer wieder neu entwerfen müssen.


Fazit: Zeit für unbenutzte Zukünfte

Used Futures sind ein Warnsignal. Sie zeigen uns, wo wir Zukunft mit Vergangenheit verwechseln. Doch genau hier liegt die Chance: Indem wir erkennen, welche Zukunftsbilder verbraucht sind, schaffen wir Platz für neue, überraschende Möglichkeiten.

Es bleibt die Frage: Welche Zukunftsbilder haben wir so oft gehört, dass wir sie gar nicht mehr hinterfragen? Und wie könnten wir sie durch lebendigere, relevantere Visionen ersetzen?

Blogadmin, kritischer Zukunftsforscher und Realutopist. Mehr über den Blogansatz unter dem Menüpunkt Philosophie.

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